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148299

(2003) Die Unruhe des Anfangs, Dordrecht, Springer.

Einleitung

Tanja Stähler

pp. 1-13

Wir stehen am Ende unserer Forschungen, wenn wir dort ankommen, wo wir angefangen haben, und diesen Ort zum ersten Mal kennen-obiges Zitat trifft die Fragestellung der vorliegenden Arbeit so genau, daßes schwerlich unkommentiert stehen gelassen werden kann. Die Fragestellung lautet: Wie kommen wir in die Philosophie hinein? Wie fängt das Philosophieren an? Diese Fragen können nur im Rückgang auf dasjenige beantwortet werden, was vor und außerhalb der Philosophie existiert: das natürliche Bewußtsein. Philosophieren bedeutet, so scheint es, das natürliche Bewußtsein zu verlassen. Doch dies ist nur die eine Seite der Bewegung. Wir verlassen unseren Ausgangsort bloü, urn ihn besser in Augenschein nehmen zu können. Ziel der Philosophie ist es nicht, das natürliche Bewußtsein hinter sich zu lassen, sondern vielmehr, dieses zu erkennen. Das vor- und außerphilosophische Bewußtseinkennt nicht nur die Philosophie nicht, sondern es befindet sich auch in Unkenntnis seiner selbst. Wenn die Philosophie dies zeigen kann, verliert sie den Anschein eines Fremden und Überflüssigen. Kann die Philosophie diesen Anspruch einlosen, dann müßte sich das natürliche Bewußtsein gerne darauf einlassen, sich auf den Weg in die Philosophie zu begeben. Doch das Problem besteht darin, daß sich das Ziel erst am Ende zeigt und sich auch nicht am Anfang benennen oder beschreiben läßt.

Publication details

DOI: 10.1007/978-94-010-0059-8_1

Full citation:

Stähler, T. (2003). Einleitung, in Die Unruhe des Anfangs, Dordrecht, Springer, pp. 1-13.

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