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193479

(2012) Luhmann-Handbuch, Stuttgart, Metzler.

Edmund Husserls (1859–1938) Programm Zu den Sachen selbst bezeichnet den erkenntniskritischen Versuch, alles Seiende nach seiner ursprünglichen Gegebenheitsweise hin zu befragen: als Phänomen. Dieser Ausgangspunkt gibt Husserls Verfahren seinen Namen. Die Phänomenologie hat davon auszugehen, dass die unterstellte wirkliche Welt »kein phänomenologisches Datum ist« (Husserl 1980, 369), mithin also nur nach den Dingen in der subjektiven Erfahrung und ihren Möglichkeits- und Konstitutionsbedingungen zu fragen ist. »Was die Dinge sind, […] sind sie als Dinge der Erfahrung«, wobei die Dinghaftigkeit der Dinge, d. h. ihre Bewusstseinstranszendenz, nirgendwoher zu schöpfen sei, »es sei denn aus dem eigenen Wesensgehalte der Wahrnehmung, bzw. der bestimmt gearteten Zusammenhänge, die wir ausweisende Erfahrung nennen« (Husserl 1950, 111). Es geht Husserl also um die Selbstauslegung des Ego als Subjekt jeder möglichen Erkenntnis. »Dieser Idealismus ist nicht ein Gebilde spielerischer Argumentationen, im dialektischen Streit mit ›Realismen‹ als Siegespreis zu gewinnen. Es ist die an jedem mir, dem Ego, je erdenklichen Typus von Seiendem in wirklicher Arbeit durchgeführte Sinnauslegung […]. Dasselbe aber sagt: systematische Enthüllung der konstituierenden Intentionalität selbst« (Husserl 1977, 88f.).

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-05271-1_2

Full citation:

Nassehi, A. , Münch, R. , Ortmann, G. , Grizelj, M. , Schönwälder-Kuntze, T. (2012)., Grundlagen, in O. Jahraus, A. Nassehi, M. Grizelj & I. Saake (Hrsg.), Luhmann-Handbuch, Stuttgart, Metzler, pp. 13-39.

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