Repository | Book | Chapter

197399

(1992) Grundbegriffe der Soziologie, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Geschlecht

Ilona Ostner

pp. 108-110

ist zunächst nichts anderes als ein Kriterium der Einteilung der Bevölkerung in weibliche und männliche Individuen. In allen uns bekannten Gesellschaften ist das G. neben dem Alter eine mit der Geburt festliegende Dimension sozialer Strukturierung, damit auch ein Bezugspunkt für die Zuweisung von sozialem Status. Der Unterschied der G.er prägt das gesamte soziale und kulturelle Leben einer Gesellschaft. Diese Universalität der geschlechtlichen Differenzierung wird häufig auf biol.-natürliche Unterschiede zurückgeführt. Tatsächlich scheint es eher umgekehrt zu sein: Faktische Unterschiede werden sozial fixiert und zum Ausgangspunkt für eine weitgehende Durchregelung von dann als typisch weiblich oder männlich zu geltenden Verhaltensweisen genommen. Derartige Standardisierungen der G.s-Charaktere und -Verhaltensweisen lassen sich weit mehr aus den Gestaltungsprinzipien der jeweiligen Gesellschaftsordnung verstehen als von biol. Unterschieden ableiten. Helmut Schelsky (1912–1984) bezeichnet in diesem Zusammenhang die G.s-Typisierung als soziale SuperStruktur.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-663-14856-2_40

Full citation:

Ostner, I. (1992)., Geschlecht, in , Grundbegriffe der Soziologie, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 108-110.

This document is unfortunately not available for download at the moment.