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197921

(2019) Aufführen – Aufzeichnen – Anordnen, Dordrecht, Springer.

Dialog per Pauspapier

Autismus à deux – Autismus adieu?

Michael Schödlbauer

pp. 21-42

Chronisch Schizophrene sind oft eingesponnen in ihr psychotisches Erleben, sozial isoliert oder verbal schwer erreichbar. Zu deren Behandlung haben der Psychoanalytiker G. Benedetti und der Kunsttherapeut M. Peccicia das Progressive Therapeutische Spiegelbild (PTS) entwickelt: der Patient zeichnet etwas, sein Behandler kopiert das Bild, variiert es dabei aber leicht, – was der Patient seinerseits mit einem Bild ‚beantwortet". Die Bilderserien sind Aufzeichnungen eines Therapieprozesses, bei dem sich über den zeichnerischen Dialog die Beziehungsfähigkeit verbessern soll. Das PTS gibt Tendenzen zu symbiotischer Verschmelzung Raum (Abpausen), regt aber mit der Abweichung vom Bild des Gegenüber dazu an, etwas ‚Eigenes' zu entwickeln und Differenz spürbar zu machen; das nonverbale Medium erlaubt es, über die Bilder und den Malprozess ins Sprechen zu kommen, bildlich werden neue Symbole geschaffen, die kommunikativ anschlussfähig sein können. Bei der auf ‚Dualisierung in der Begegnung" abstellenden Theorie Benedettis bleibt aber ein blinder Fleck: die Frage nach dem triangulierenden Dritten.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-658-20151-7_3

Full citation:

Schödlbauer, M. (2019)., Dialog per Pauspapier: Autismus à deux – Autismus adieu?, in M. Ankele, S. Ledebur & C. Kaiser (Hrsg.), Aufführen – Aufzeichnen – Anordnen, Dordrecht, Springer, pp. 21-42.

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