Repository | Book | Chapter

198514

(2018) Sprachliche Gewalt, Stuttgart, Metzler.

Der Ideologievorwurf

Mihael Švitek

pp. 183-202

Der Streit um die Richtigkeit von politischen Interpretationen, die eine hegemoniale Beherrschung des öffentlichen Diskurses für sich beanspruchen, erscheint zunächst als undurchschaubares Sprachgewirr, die einzelne Aussage als seine Elementarform. Obwohl der Begriff Diskurs eine komplexe soziokommunikative Praxis beschreibt, in deren Rahmen um sozialen Sinn, Interpretationsmacht, Letztbegründungsanspruch, »Wahrheit« und somit nicht zuletzt um gesellschaftliche Machtpositionen gekämpft wird, soll in vorliegender Untersuchung die Analyse lediglich einer bestimmten Art von performativer Aussage im Mittelpunkt stehen, mit der sich besonders effizient operieren lässt: Der Ideologievorwurf. Es soll zunächst gezeigt werden, dass der Vorwurf der Ideologie sich durch seinen andersartigen Adressat_innenbezug grundlegend von anderen Vorwurfsarten unterscheidet, denn der Ideologievorwurf gehört seltener zur Domäne eines persönlichen Streitgesprächs oder Beziehungskonflikts, sondern ist häufiger in einem weitaus öffentlicheren Rahmen zu situieren und funktioniert dort als ein rhetorisches Argumentationskalkül zur Herabsetzung weltanschaulich anders geprägter Personen(-gruppen). In einer empirischen Analyse von Redeprotokollen des Bundestags der 17.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-04543-0_9

Full citation:

Švitek, M. (2018)., Der Ideologievorwurf, in F. Klinker, J. Scharloth & J. Szczęk (Hrsg.), Sprachliche Gewalt, Stuttgart, Metzler, pp. 183-202.

This document is unfortunately not available for download at the moment.