Repository | Book | Chapter

198749

(2015) Vom Sinn der Soziologie, Dordrecht, Springer.

"Jene eigentümliche Spannung zwischen Leben und Denken."

Niklas Woermann

pp. 63-76

Das Problem der Wahl zwischen unterschiedlichen Handlungsoptionen nimmt in Schütz" Werk eine zentrale Position ein, denn es verweist auf die Frage nach dem Sinn des Handels und liegt am Scheidepunkt von drei großen Theorietraditionen: Husserls Phänomenologie, Schütz" Lebensweltlicher Soziologie, und Garfinkels Ethnomethodologie. Thomas Eberle hat sich mit diesem Problem immer wieder kritisch und detailliert auseinandergesetzt und dabei nicht nur auf die theoretischen und methodologischen Implikationen hingewiesen, sondern auch Schwachstellen aufgezeigt. Dieser Beitrag wird zunächst Eberles kritische Diskussion von Schütz" Analyse des Wahlhandelns nachzeichnen und dabei die Unterscheidung zwischen dem Wählen zwischen Gegenständen in Reichweite und dem Wählen zwischen Handlungsoptionen in den Mittelpunkt stellen. Darauf aufbauend wird argumentiert, dass Schütz mit dem Verweis auf Gegenstände in körperlicher Reichweite einen Phänomenbereich nur anschneidet, der einer eingehenderen Analyse bedarf, da er die scharfen begrifflichen Grenzziehungen seines Sinnbegriffs besonders deutlich macht. Zudem lässt er das spezielle Angebot von Garfinkels Ethnomethodologie an den soziologischen Sinnbegriff klar hervortreten. Eine solche Analyse kann daher die lebensweltliche Theorie des Wahlhandelns in entscheidenden Punkten verstärken, wirft aber auch fundamentale Fragen in Bezug auf den von dieser Theorie verwendeten Sinnbegriff auf.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-658-09094-4_5

Full citation:

Woermann, N. (2015)., "Jene eigentümliche Spannung zwischen Leben und Denken.", in A. Brosziewski, C. Maeder & J. Nentwich (Hrsg.), Vom Sinn der Soziologie, Dordrecht, Springer, pp. 63-76.

This document is unfortunately not available for download at the moment.