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217959

(2012) Zeitgenössische Demokratietheorie 1, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Selbstbestimmung durch Teilhabe

Florian Weber

pp. 223-254

Die Theorie der partizipativen Demokratie ist ein Paradebeispiel für eine inputorientierte Demokratietheorie (vgl. Scharpf 1970). Sie klammert die Frage nach der Leistungsfähigkeit (Performanz) politischer Systeme weitgehend aus und konzentriert sich auf die Beteiligung (Partizipation) der Bürger am politischen Prozess. Die partizipative Demokratietheorie hat sich im Zuge der sozialen Protestbewegungen der 1960er und 1970er Jahre herausgebildet und richtet sich gegen das vorherrschende Verständnis der Demokratie als repräsentative Organisation der Herrschaftsausübung. Nach diesem "realistischen" oder "elitistischen" Demokratieverständnis beschränkt sich die Partizipation der Bürger an der Politik überwiegend auf den Wahlakt; sie besitzt den Zweck, das politische Führungspersonal auszuwählen und zu kontrollieren. Eine darüber hinausgehende Beteiligung der Bürger ist für das Funktionieren der Demokratie nicht erforderlich und kann es sogar untergraben. Diesem restriktiven Verständnis von Partizipation stellt die partizipative Demokratietheorie die Forderung nach umfassender Bürgerbeteiligung entgegen.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-531-94161-5_8

Full citation:

Weber, F. (2012)., Selbstbestimmung durch Teilhabe, in O. W. Lembcke, C. Ritzi & G. S. Schaal (Hrsg.), Zeitgenössische Demokratietheorie 1, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 223-254.

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