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220100

(2018) Die Wissenschaftssoziologie Pierre Bourdieus, Dordrecht, Springer.

Bourdieus Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie

Alexander Lenger , Philipp Rhein

pp. 13-70

Pierre Bourdieus Sozialtheorie beruht in ihrem Kern auf einer soziologischen Kritik der Erkenntnis. Jedes Wahrnehmen und Denken hat historische und soziale Voraussetzungen, ohne die Wissen und die moderne Wissenschaft nicht möglich sind. Die Betonung der sozialen Bedingtheit von Wissen und Erkenntnis hat eine weitreichende Bedeutung. Damit wird schon die Bedeutung von Bourdieus Wissenschaftssoziologie und der ihr zugrunde gelegten Erkenntniskritik deutlich. Indem er die sozialen Bedingungen von Wissen ins Auge fasst, gerät auch die gesellschaftliche Einbettung der modernen Wissenschaft in den Blick. Zur Konzeptualisierung der sozialen Bedingungen von Wissen und Erkenntnis entwickelt Bourdieu eine allgemeine Sozialtheorie, in der er den Begriff der Praxis in den Mittelpunkt stellt. Diese Praxistheorie dient ihm dazu, Wissenschaft als Praxis zu beschreiben. Den Gesellschaftsbezug wissenschaftlicher Praxis stellt Bourdieu über die theoretische Konstruktion der Felder her. Mit der Feldtheorie gelingt es Bourdieu, eine moderne gesellschaftliche Differenzierungsstruktur mit sozialen Konflikten praxistheoretisch zu verbinden. Indem seine Feldtheorie systematisch soziale Konflikte in modernen Differenzierungsstrukturen analysiert, hält die Theorie eine Weiterentwicklungsmöglichkeit der Wissenschaftsforschung bereit.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-658-21903-1_2

Full citation:

Lenger, A. , Rhein, P. (2018). Bourdieus Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie, in Die Wissenschaftssoziologie Pierre Bourdieus, Dordrecht, Springer, pp. 13-70.

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