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220947

(2018) Faust-Handbuch, Stuttgart, Metzler.

Bildende Kunst

Petra Maisak

pp. 85-90

Vom historischen Doctor Faustus ist weder ein authentisches Porträt noch eine präzise Personenbeschreibung überliefert. Die wachsende Popularität der sagenumwobenen Gestalt weckte jedoch den Wunsch nach einer Repräsentation im Bild. Zwei Darstellungsmodi zeichnen sich ab, die sich manchmal verschränken: Zum einen wird ein Phantasieporträt Fausts entworfen, das sich in die seit der Renaissance geläufige Tradition der Gelehrten- und Magierbildnisse einreiht. Prototyp ist der respektheischende gelehrte Magus, wie ihn Agrippa von Nettesheim, Nostradamus oder der englische Hofastrologe John Dee verkörpern. Zum anderen werden unterhaltsame Bildergeschichten vom frevlerischen Leben und Treiben des Schwarzkünstlers Faust erzählt, die formal an die derben, volkstümlichen Flugblätter und Bilderbogen der Reformationszeit anknüpfen. Als ikonographische Muster konnten die Holzschnitte zu dämonologischen Schriften wie De lamiis et phitonicis mulieribus von Ulrich Molitor (Reutlingen 1489) oder Der Zauber Teuffel von Ludwig Milichius (Frankfurt a. M. 1566) dienen.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-05363-3_10

Full citation:

Maisak, P. (2018)., Bildende Kunst, in C. Rohde, T. Valk & M. Mayer (Hrsg.), Faust-Handbuch, Stuttgart, Metzler, pp. 85-90.

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