Repository | Book | Chapter

193592

(2008) Phänomenologie und Soziologie, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Phänomenologie und Soziologie

Grenzbestimmung eines Verhältnisses

pp. 11-29

Die Beziehungen zwischen Phänomenologie und Soziologie sind weder eindeutig noch unumstritten. Wissenschaftshistorisch liegen die Wurzeln der Soziologie bekanntermaßen zwar in der Philosophie und es nähme Wunder, hätte die Phänomenologie als bedeutsame philosophische Denkrichtung des 20. Jahrhunderts mit ihrer weitreichenden Wirkung auf die gesamten Wissenschaften die zur eigenständigen Disziplin sich gerade ausbildende und ausdifferenzierende Soziologie von ihren Einflüssen ausgespart. Doch offensichtlich unterscheiden sich Phänomenologie und Soziologie ganz grundlegend in ihren Zielen und Methoden. Die häufig anzutreffende Bezeichnung ›phänomenologische Soziologie‹ erscheint deshalb auf den ersten Blick als ebenso hölzernes Eisen wie deren Umbezeichnung zur ›Sozialphänomenologie‹. Denn wie auch immer die Versuche des Zusammenziehens von Phänomenologie und Soziologie zu einem Begriffszusammenhang ausfallen, sie vermengen zwei Reflexionsebenen über menschliche Wirklichkeiten miteinander. Dieser Umstand mag gerade innerhalb der deutschen Soziologiediskussion viel dazu beigetragen haben, entsprechend ausgeflaggte Unternehmungen als unkritisch oder gar wissenschaftlich inakzeptabel zurückzuweisen. Erst die Vergewisserung über die Unterschiede beider Zugangsweisen vermag die Grenze offenzulegen, an der sich Phänomenologie und Soziologie berühren und abstoßen, und damit Aufschluss zu geben über die besondere Qualität ihrer Beziehungen.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-531-91037-6_1

Full citation:

(2008). Phänomenologie und Soziologie: Grenzbestimmung eines Verhältnisses, in Phänomenologie und Soziologie, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 11-29.

This document is unfortunately not available for download at the moment.