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217696

(1991) Selbstverständnisse der Moderne, Stuttgart, Metzler.

Philosophische Zeitkritik im Selbstverständnis der Modernität

Günter Figal

pp. 100-132

Sucht man nach exemplarischen Gestalten eines modernen Denkens, das vor allem als Kritik moderner Lebensverhältnisse auftritt, so sieht man sich wie von selbst auf Jean-Jacques Rousseau und dann auch auf Friedrich Nietzsche verwiesen. Rousseau gilt zu Recht als Klassiker moderner Zivilisationskritik, und einer Formulierung Karl Löwiths zufolge »bedeutet Nietzsche für das 19. Jahrhundert, was Rousseau im 18. war« (Löwith 1988, S. 328). Vergleichbar sind Rousseau und Nietzsche in der Radikalität ihrer Kritik, aber gemeinsam ist ihnen auch die Uneindeutigkeit ihres Werks. Allem Anschein nach wird man in ihren Schriften nicht mit einer stringent ausgearbeiteten Theorie konfrontiert, die als solche Aufschluß über die Epoche gäbe, in der sie entstanden ist. Vielmehr ist es immer wieder als schwierig empfunden worden, ihre Position oder gar ihre Intention genau zu verstehen.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-03339-0_4

Full citation:

Figal, G. (1991)., Philosophische Zeitkritik im Selbstverständnis der Modernität, in G. Figal & R. P. Sieferle (Hrsg.), Selbstverständnisse der Moderne, Stuttgart, Metzler, pp. 100-132.

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